Sonstiges aus dem Rhein-Erft-Kreis: von Bausteinen, Gutscheinkarte/GutscheinCard, Sackmarken und Biermarken/Getränkemarken
Baustein für die Orgel in der kath. Pfarrkirche Balkhausen
Allgemeine Infos zu Bausteinen:
Mit den Bausteinen sind hier nicht die realen Bausteine für den Bau gemeint, sondern mehr die in Papierform:
Insbesondere Vereine sammel(te)n, nicht nur im Mitgliederkreis, zur Finanzierung eines größeren Bauvorhabens, z. B.: Neu- oder Ausbau einer Sportstätte oder eines Vereinsheims, Spenden.
Als eine Art Spendenquittung erhielt der Spender einen Baustein.
I.d.R. war dessen Wert / die Spendenhöhe zuvor aufgedruckt worden und ließ den Verwendungszweck erkennen. Insofern sind diese Art von Bausteine auch nicht als monetäre Zahlungsmittel mit längerfristiger Be- oder/und Auszahlungsfunktion zu den "Erft-Moneten" zu zählen.
Dennoch werden diese Bausteine nicht nur von einer Vielzahl von Bausteinsammlern, aber auch von Aktiensammlern sowie Münzsammlern in ihr Sammelgebiet mit aufgenommen und die Informationen zur Geschichte dieser Bausteine gesammelt.
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Zum Baustein für die Orgel in der kath. Pfarrkirche Balkahusen (Kerpen):
Das ursprüngliche Balkhausen musste mitsamt seiner katholischen Kirche St. Rochus Anfang der 50-er Jahre des 20. Jahrhunderts dem Braunkohlentagebau weichen. Die Niederlegung (Abriss) der Kirche, wie fast des gesamten Ortes, erfolgte 1958.
Folglich musste auch eine neue Kirche gebaut werden, die nunmehr im unmittelbar benachbarten Ortsteil Türnich zu finden ist. Heute sind die Ortsteile Türnich, Balkhausen und Brüggen zusammengewachsen und gehören zur Stadt Kerpen.
Die nachfolgend aufgeführten Bausteine wurden für die Orgel in der katholischen Pfarrkirche Balkhausen verwandt.
0,50 DM
1,-- DM
2,-- DM
10,-- DM
Es soll auch einen über 5,-- DM geben.
Gutscheinkarten (GutscheinCard) der EWIG aus Erftstadt

In der ersten Jahreshälfte 2010 schlossen sich sich vier Werbegemeinschaften aus Erftstadt zur EWIG, der Erftstädter Werbe- und Interessengemeinschaften, zusammen.
Schon seit 2009 bemühte sich Lothar Marschalleck, zur Kaufkraftbindung eine Gutscheinkarte auf den Markt zu bringen. Die Entwicklung in Zusammenarbeit mit der VR-Bank Rhein-Erft eG, die
ihrerseits einst noch als Raiffeisenbank Erftstadt eG auch eine Telefonkarte ausgab (siehe
hier), führte erst in der zweiten Jahreshälfte 2010 zur Ausgabe der Gutscheinkarten als GutscheinCard in Höhe von 10,-- als auch 20,-- Euro.

Seit dieser Zeit (Stand: 03/2015) wird die GutscheinCard in immer noch den gleichen acht Geschäften des EKZ Erftstadt-Liblar, in 19 Geschäften von Erftstadt-Lechenich und vier Geschäften in Erftstadt-Liblar wie ein gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt.
Insgesamt gibt es von jeder GutscheinCard nur 2.000 Stück, alle sind fortlaufend nummeriert, rückseitig mit Unterschrift des Initiators versehen.
Sackmarke der Buirer Walzenmühle

Diese Sackmarke der Buirer Walzenmühle, einst auch Aktiengesellschaft, dürfte nunmehr mehr als 100 Jahre alt sein:
Im Jahr 1859 wurde entlang der Eisenbahnstrecke zwischen Köln und Düren in Buir (jetzt Ortsteil von Kerpen) eine dampfbetriebene Mühle von Jakob Kolping aus Kerpen erbaut, die im Laufe der Zeit unter Buirer Walzenmühle Actien-Gesellschaft (so die einstige Schreibweise) firmierte.
Die Buirer Walzenmühle war seinerzeit Getreide- als auch Kohlenhandlung. Später gesellte sich in unmittelbarer Nachbarschaft die Buirer Brennerei (Kurzinfos zur Buirer Brennerei vereinigter Landwirte eG: HWP aus Kerpen).
Doch ein Zahlungsmittel sind auch Sackmarken nicht: Die Bauern lieferten das Getreide in der Mühle an, wo es früher noch eingesackt wurde. Gerste wurde in Säcken mit je 100 kg abgewogen (der sog. Doppelzentner war einst ein sehr gebräuchliches Maß in der Landwirtschaft); Hafer zu Säcken mit je 75 kg.
Dann wurden die Säcke mit Metalldraht zugerödelt (zugedreht). Dabei wurde ein besonderer Draht mit einem besonderen (ich beschreibe es mal als) "Anhänger" benutzt: Im Anhänger wurde die Sackmarke eingelegt und durch Zudrehen des Drahtes wurde die Sackmarke im Anhänger (den Rand der Sackmarke umschließend) zugedreht. Der Sack wurde sodann in den Speicher / das Silo gehoben und dort bis zur weiteren Verarbeitung aufbewahrt. So konnte der Müller auch zu einem späteren Zeitpunkt feststellen, was sich im geschlossenen Sack befand; für die hier abgebildete Sackmarke: Gerste, 100 kg.
Hier ist allerdings nicht bekannt, ob es auch Sackmarken mit Prägung 75 (für 75 kg Hafer) oder anderen Werten (evt. 50 für einen Sack Kohlen) gab.
Biermarken vom Tarm Center Frechen

1993 eröffnete die einst unter dem abgekürzten Namen Tarm Center (komplett: Tarm Center West) bekannte Großraumdiskothek in Frechen erstmalig seine Pforten. Offenbar auch wegen der Nähe zu Köln, am Autobahnkreuz Köln-West gelegen, zeigen die Münzen "Köln/Frechen" als Örtlichkeit eingestanzt.
2007 wurde die Betreibergesellschaft insolvent, das Tarm Center West geschlossen.
Seitdem Neueröffnungen unter Juby Q (2008), Vivaland (2012), Safira (2013).
Bekannt wurden neben der abgebildeten "silbernen" 1 tc - Münzen vom Tarm Center mit den Jahrgängen 1998 und 1999, "goldfarbene" 2 tc (unbekanntes Prägejahr) und "zweifarbige" 5 tc - Münzen (innen "silbern", außen "goldfarben", geprägt 1998) doch der Verwendungszweck wurde hier bis Mitte 07/2015 nicht bekannt: Mal sei er zum Bezahlen von Getränken benutzt worden, jemand anders erzählte, dass es sich dabei um eine Münze für einen Spielautomaten gehandelt haben soll.
Doch aufgrund einer Email mit Verweis auf eine anderweitige Internetquelle brachte Gewissheit: Es handelt sich dabei um Biermarken/Getränkemarken: Offenbar fand an bestimmten
Events im Eingangsbereich der Kauf dieser Biermarken/Getränkemarken statt, mit welchen an verschiedenen Theken/Bars in der weitläufigen Disco Getränke bezahlt werden
konnten.
Ein Bild zu einer 2 tc-Biermarke und zwei Bilder zu einer 5 tc-Biermarke liegen vor, doch die Stücke selber fehlen noch in meiner Sammlung. Hat jemand noch welche?
letzte Aktualisierung: 07/2015 (Ergänzung um die Biermarken vom Tarm Center West; Frechen)