Für Hürth (im Rhein-Erft-Kreis) sind HWP folgender Gesellschaft in Sammlerkreisen bekannt:
Gewerkschaft Grube Theresia
1813 heiratete Emanuel Scholl seine Frau Theresia, nach der er Jahre später eine Grube am Altstädter Berg benannte und im sog. Tummelbau Braunkohle fördern ließ.
Nachfahren von E. Scholl gründeten am 01.08.1882 die zunächst 100-teilige Gewerkschaft Grube Theresia. Zur Expansion wurde diese in den Jahren 1885 bis 1894 auf 1.000 Anteile vergrößert. Doch von 1895 bis 1906 konnten vom betriebenen Braunkohlenabbau, der Brikettierung, sowie der zusätzlichen Produktion von Verblendsteinen kein nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolg erzielt werden: Der Betrieb wurde eingestellt.
1906 erfolgte der Verkauf an den Mülheimer Bergwerks-Verein und von dort 1908 an den Braunkohlen-Briket-Verkaufsverein (so die damalige Schreibweise) nach Köln.
Die Rheinische Braunkohlen AG förderte zwischen 1965 bis Anfang der 1980-er Jahre nochmals Braunkohle aus dem Feld Theresia; übrig blieb der Hürther Waldsee.
Die Stadt Hürth errichtete auf dem Gelände der ehemaligen Fabrikgelände einen Sportpark.
Gewerkschaft Vereinigte Ville
1900 erfolgte die Gründung und Aufschluss der Grube. Friedrich Eduard Behrens war sog. Hauptgewerke der Gewerkschaft Vereinigte Ville, zeitgleich Vorstandsvorsitzender der Brühler Gewerkschaft Roddergrube.
Behrens führte für die Gründung sieben im Königlichen Staatsforst Ville gelegene, ungenutzte Abbaukonzessionen zusammen. Was lag es näher, als diese Vereinigung und die Lage den Namen der Gewerkschaft zu verleihen: Gewerkschaft Vereinigte Ville.
1901: Bau der ersten Brikettfabrik, die 1902 in Betrieb ging.
Der Tagebau der Gewerkschaft Vereinigte Ville war zeitweise der zweitgrößte des Rheinischen Reviers.
1906 erleidete die Gewerkschaft das gleiche Schicksal, wie es eine Vielzahl anderer Gruben seinerzeit ereilte: Infolge Absatzschwierigkeiten der Braunkohle gegenüber der Steinkohle aus dem Ruhrgebiet und Finanzprobleme des Hauptgewerken Behrens führten zur Übernahme durch eine andere Gesellschaft; hier durch die Gewerkschaft Roddergrube, Brühl.
Teile der Gewerkschaft Vereinigte Ville lagen auf (heutigem) Hürther als auch auf (heutigem) Erftstädter Gebiet. Aufgrund einer (Gruben-)Postkarte liegt "Vereinigte Ville" in Hürth bei Köln, gleiches gilt für anderweitige Angaben z.B. im Internet.
Doch die beiden hier bekannt gewordenen Teilverschreibungen (teils in einem Auktionskatalog bebildert worden) geben als Ausgabeort / als Sitz der Gesellschaft: Brühl an.
Letzte Aktualisierung: 03/2015