Clarenberg, AG für Kohlen- und Thon-Industrie

1893: Gründung unter o.g. Namen (zuvor AG für Kohlen- und Thon-Industrie) unter Fortführung und Ausbau der Braunkohleförderung und Brikettfabrikation.

(Erst durch eine Rechtschreibreform 1901 wurde u.a. das seinerzeitliche "h" hinter dem "t" weitestgehend gestrichen.)

1913: Übernahme durch die Rheinische AG für Braunkohlebergbau und Brikettfabrikation

Einst in Nähe des Frechener Hauptbahnhofs gelegen, die erst 1971 stillgelegte Brikettfabrik Clarenberg. 1972 erfolgte die Übernahme des Geländes durch das Steinzeugwerk Cremer & Breuer (später Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG; Näheres dazu: s.u.), die die Brikettfabrik 1973 abriss.

Doch auch die darauf errichteten Neubauten von Cremer & Breuer haben die Zeit nicht überdauert, doch das ist eine andere Geschichte.

Heute erinnert eigentlich nur noch der Name eines Straßenzuges in Frechen an die einstigen Gesellschaften, die Brikettfabrik und an die Lage des Braunkohlenabbaufeldes: Clarenberg.

Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG

1906: als Cremer & Breuer GmbH gegründet, die sich zuerst auf die Produktion von Kanalbauartikeln (z. B.: Tonröhren) konzentrierte.

Bis 1926 erfolgte die Mehrheitsbeteiligung an der Deutsche Steinzeug AG.

Danach weitere Umfirmierungen und überörtliche Expansion.

1972 erwarb Cremer und Breuer das im Bahnhofsnähe gelegene Gelände mit der im Jahr zuvor stillgelegten Brikettfabrik Clarenberg, und riss deren Gebäude für eigene Neubauten ab.

Seit 1994 als Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG eingetragen, international tätig.

In den Folgejahren der 90-er wurde das Werk in Frechen aufgegeben, die Produktionsstätten abgerissen. Anfang des 21. Jahrhunderts entstand dort ein Industriegebiet.

Der Schriftzug der Fabrik wurde zunächst vor dem Abriss bewahrt, auf einem Gelände gelagert ... doch Jahre später, offenbar von dreisten Metalldieben, entwendet.

Gewerkschaft Wilhelma

Die 1.000-teilige Gewerkschaft Wilhelma betrieb zusammen mit der Gewerkschaft Wildling und Wachtberg GmbH Braunkohlenabbau und nach und nach mehrere Brikettfabriken: Wachtberg I bis IV.

1920 erfolgte die Übernahme der Gewerkschaft Wilhelma durch die IG Farben.

Heute steht auf dem Wachtberg zu Frechen die letzte in Betrieb befindliche Brikettfabrik Nordrhein-Westfalens.

MARTEST FILM AG

Die 1991 ursprünglich in Frechen gegründete MARTEST FILM AG verlegte ihren Sitz nach Duisburg.

Der Gesellschaftszweck fällt nach hiesiger Kenntnis unter die Herstellung von (Video-)Filmen und Fernsehprogrammen. Es wurde zumindest ein Dokumentarfilm produziert: "Heinrich Schliemann und Troja" (1995). 

Erstmalig erschien 2013 ein Musterstück auf einer Auktion; darin angegebener Gesellschaftszweck: Film-Einkauf und -Vertrieb; Erwerb von Nutzungsrechten an Spielfirmen, Filmserien und Musikwerken, Beteiligung an Immobilien, insbesondere mit einem oder mehreren Kinos, Ton-/Filmstudios.

Société Anoyme des MINES COMTE FURSTENBERG

Die in Köln-Stammheim ansässige Grafenfamilie von Fürstenberg kaufte einst Burg Bachem mit weitreichenden Ländereien. Im Jahre 1900 wurde das Braungrubenfeld Clarenberg dreigeteilt: in Clarenberg, Grube Wachtberg und die Grube Fürstenfeld.

Letztere wurde an die schon ein Jahr zuvor in Brüssel gebründete Société Anonyme des MINES COMTE FURSTENBERG verpachtet, dessen Präsident (Willi Baare) ein Deutscher mit Erfahrung im Ruhrkohlenbergbau war. In Belgien ist französisch Amtssprache, diese kennt jedoch kein "ü" wie im Deutschen. Somit erklärt sich das einzig für den Rhein-Erft-Kreis sammelfähig bekannte, ausländische Wertpapier der "Grube Graf Fürstenberg" => Mines Comte Furstenberg.

1901 erfolgte der Grubenaufschluss. Eigene Brikettfarbik, die 1967 ihren Betrieb einstellte und in den Folgejahren abgerissen wurde.

1921 Übernahme der Gesellschaft durch die Algemeene Bruinkool Compagnie (Amsterdam).

Von der Grube Fürstenberg selber verblieb nach Teilverfüllung ein sich mit Grundwasser verfüllender See: das Fürstenbergmaar.

letzte Aktualisierung: 06/2013